Tag 6
Ich stehe am Bahnhof. Es ist 18 Uhr. Die Menschen um mich herum essen Hot Dog, Kekse, Chips und Schokistängeli. Mir wird es beim Gedanken daran schon fast schlecht, denn mein Körper hat sich schon in ganz kurzer Zeit an die neue Ernährung gewöhnt und die Lust auf Süsses ist ebenfalls fast verschwunden. Ist Ihnen einmal aufgefallen, wie oft wir Dinge zu uns nehmen, die unser Körper eigentlich gar nicht verlangt sondern vielleicht einfach nur der Kopf? Eine Belohnung nach einem anstrengenden Tag oder eine kleine Aufmunterung zwischendurch? Ich bin überzeugt, die meisten Leute um mich herum sind gerade auf dem Weg zum Abendessen, aber weil die Wartezeit für einen schnellen Hot Dog reicht, gönnt man sich halt was „Gutes“.
Morgen geht’s los für mich und ich freue mich riesig, nicht weil mir langsam die Suppen und Gemüse Ideen ausgehen während meiner Vorkur, sondern weil es in Teneriffa 27 Grad warm ist und mich ein tolles Hotel erwartet. Ich freue mich auf ein paar Tage intensive F.X. Mayr Kur, jetzt wo ich so brav gegessen und morgens mein Bittersalz getrunken habe. Gehört übrigens nicht zu meinen Lieblingsgetränken, wobei ich diesbezüglich schon vorgewarnt wurde.
Was mir am Grundgedanke der F.X.Mayr Kur jedoch besonders behagt ist das intensive Kauen jedes Bissen. 30-50 Mal kaue ich jeweils auf meinem Dinkelbrötli rum was dazu führt, dass ich auch nach einer halben Stunde noch an meinem kleinen Frühstück sitze. Dies gilt für alle Mahlzeiten am Tag uns so merke ich, wie sich das Sättigungsgefühl viel schneller einstellt. Das viele Kauen regt übrigens den Speichel an seine ursprünglich gedachte Arbeit wieder zu übernehmen. Die Nahrung zu umschlingen und diese geschmeidig durch den Körper zu führen.
Das Wochenende kommt jetzt gerade rechtzeitig und ich freue mich auf ein paar Tage Verwöhnung und bei Sonnenschein mir selbst etwas Gutes zu tun.